25 Jahre der steinerne Tenorhornist beim „Haus der Musik“

Zum 75-jährigen Jubiläum 1995 wurde am Haus der Musik ein „Musikus-Denkmal“ aus Sandstein errichtet. Es war die Initiative von unserem Walter Münch, der diese Skulptur mit einem Steinmetz-Kollegen geschaffen hat. Bei der Enthüllung vor 25 Jahren ist dieses Gedichtchen erschienen:

Der steinerne Musikus

Musik oft nicht als schön empfunden,
dieweil sie mit Geräusch verbunden.
So reimte einstmals Wilhelm Busch.
Gewidmet jedem Musikus,
mit Blech- und hölzern Instrumenten
und Begabung reich beschenktem.

Der Musikus aus rotem Stein
soll niemand ganz bestimmtes sein.
Als Musiker so steht er da,
tenorhornblasend mit Trara.

Ob Kälte, Wind und Donnerwetter,
die Größe fast eins achtzig Meter.
Tonerzeugend, meist in Forte,
doch gern gehört im ganzen Orte.

Ein Hütchen keck auf seinem Kopf
und an der Jacke fehlt kein Knopf,
bläst stolz, man spürt Fortissimo,
mal ernst, mal heiter oder so.

Selbst ein Betrachter kann sich reimen
und fühlen mit, ganz im Geheimen.
Er steht hier da, so sei’s vermeld‘t,
für alle Bläser dieser Welt:
Aus Deutschland, Ungarn und der Schweiz,
aus Übersee und sonst, wer weiß?

Er steht hier richtig stramm und fest,
auf seinem Stahlbeton-Podest.
Soll Dank für Müh und Arbeit sein
in jedem Blasmusikverein.

Nur eins, so sei‘s gestattet hier,
dem Musikus, dem fehlt ein Bier.
Denn stundenlang ganz ohne Noten
ein Musiker kann Stücke bloosen.

Weil ohne Bier, es ist ein Hohn,
geht nicht einmal der kleinste Ton.
Das weiß sogar zum guten End,
selbst jeder Vize-Dirigent.

BEH